Der Endlose Krieg by Various

Der Endlose Krieg by Various

Autor:Various
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2016-11-10T14:43:12+00:00


Dämonologie

Chris Wraight

Die Welt hieß Terathalion. Sie war nach der Edelsteinart benannt, die im Äquatorialbereich unter Bergen voller Kupfer und Eisen gefunden worden war. Sogar während der langen interstellaren Stille, bevor der Ipsissimus gekommen war, waren diese spiralförmigen, grün-orangefarbenen Edelsteine abgebaut, geschliffen und poliert worden. Sie waren zur Verzierung des wichtigsten Schatzes des Planeten genutzt worden –und das waren stets Bücher.

Denn Terathalion war eine Welt der Worte, auf der Schriftstücke in Tausenden menschlichen Sprachen zusammengetragen, untersucht, kommentiert und katalogisiert wurden.

Eine Bibliothekswelt hatte man sie später genannt. Ein Ort, an dem Wissen zusammenfloss – unter der gütigen Anleitung ferner Meister auf Prospero. Einhundert Jahre lang nach ihrer Eingliederung in das Imperium waren Magister in roten Rüstungen häufige und willkommene Besucher gewesen. Sie waren von Neugierde getrieben oder im Auftrag ihres verehrten Primarchs gekommen und hatten sich auf die Suche nach zahllosen Wissensfragmenten begeben. Diese Besuche waren langsam verebbt, als die Erfordernisse des Großen Kreuzzuges größere Teile der XV. Legion von den verstreuten Welten des prosperinischen Imperiums weggeführt hatten, bis sie eines Tages vollständig unterblieben waren.

Während dieser neuen Abgeschiedenheit sorgten sich die zeitweiligen Gebieter des Planeten weder übermäßig, noch suchten sie nach einer speziellen Erklärung für die ausgebliebenen Besuche. Die Galaxis war zu einem sicheren Ort für das Lernen gemacht worden und so ging die geduldige Arbeit auf Terathalion unvermindert weiter. Die Menschen dort wussten, dass die Legionen im Laufe der Zeit zurückkehren würden, denn es war weithin bekannt, dass Space Marines keine Aufgabe unerledigt ließen.

Damit lagen die zeitweiligen Gebieter natürlich vollkommen richtig. Sie irrten nur in einem Punkt: Die Schiffe, die sich schließlich im imperialen Jahr 007.M31 vom Mandevillepunkt aus näherten und im örtlichen System ausbreiteten, waren nicht die schlanken und herrlich verzierten Jagdboote der XV. Legion, sondern leichengraue, massige Giganten.

Darüber hinaus war es nicht bloß ein Geschwader, das gekommen war, sondern ein ganzer Flottenverband. Als die Kriegsschiffe über Terathalions kläglichen orbitalen Verteidigungsmaßnahmen in Stellung gingen, beschlich sogar die arglosesten Aufseher des Planeten ein Gefühl des Unbehagens.

Sie schickten Nachrichten zu dem Flaggschiff, einem riesigen Schlachtschiffmonster der Gloriana-Klasse namens Standhaftigkeit, doch man erhielt keine Antwort. Befehle, das Verteidigungsnetz zu mobilisieren, wurden hektisch übermittelt, doch zu diesem Zeitpunkt erfolgte sogar diese Geste bereits zu spät.

Das friedliche Volk von Terathalion war nie zuvor Zeuge der geballten Feuerkraft einer Legionsflotte geworden. Man konnte ihnen deshalb nur schwer vorwerfen, dass sie nicht wussten, was ihnen bevorstand. Ihre Blicke waren noch auf den Himmel gerichtet, als das Bombardement begann. Der Himmel wurde weiß, als die Wolken verdampften. Massebeschleuniger löschten den äußeren Verteidigungsring aus, bevor gezielte Lanzenschüsse jeden Kommandoposten in der nördlichen Hemisphäre zerstörten. Ein Regen aus Brandbomben zerriss die urbanen Zentren. Sie gingen Stunde um Stunde in einem unerbittlichen Trommelfeuer nieder, das keinen Stein auf dem anderen ließ. Vorhänge aus brennendem Promethium verschlangen den Rest und ließen ihn verkohlt zurück.

Die Bücher brannten. Tausendjährige Folianten, die sicher in Vakuumkammern aufbewahrt worden waren, wurden zerfetzt, als ihr Panzerglasgehäuse zerschmettert wurde. Archive verwandelten sich in weiß glühende Stollen, in denen unersetzliche Bände mit einem Knallen zu brennendem Staub zerplatzten.

Als das Bombardement



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